„Das brennende Problem Wohnungsmangel nun auch noch auf geflüchtete Familien zu schieben, schießt den Vogel der Unbarmherzigkeit ab. Dass es in Kommunen in ganz Deutschland an Wohnraum fehlt, betrifft alle Menschen. Und es gibt eine simple Lösung: mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. Es ist doch absurd, dass derzeit in Großstädten tausende Wohnungen leer stehen, weil deren Mieten so hoch sind, dass niemand einziehen kann. Statt immer wieder an der Nachfrage herumzudoktern, müssen wir endlich die Angebotsseite reformieren und den Fokus auf bezahlbaren Wohnraum legen. Geflüchtete Familien sind sicher die Allerletzten, die auf einem rassistischen, extrem angespannten Wohnungsmarkt konkurrieren“, erklärt Clara Bünger, fluchtpolitische Sprecherin der Gruppe Die Linke im Bundestag, in Hinblick auf die Forderungen der Innenministerkonferenz. Bünger weiter:
„Die Kommunen müssen auskömmlich finanziert werden. Es fehlt an Sprachkursen, Kita-Plätzen und medizinischer Versorgung für alle. Es ist ein Trugbild, dass ständig Familien an den deutschen Grenzen stehen würden, um dann im nächsten Ort direkt in eine Dreiraumwohnung einzuziehen. Deshalb ist die Forderung nach mehr Zurückweisungen reiner Populismus und entbehrt im Übrigen jeder Rechtsgrundlage.“